Welche Vorteile bietet Strip-Till in Zuckerrübe?

Die Zuckerrübe benötigt von der Aussaat bis zum Reihenschluss ca. 50 Tage. In dieser Zeit ist der Boden nur unzureichend vor Erosion geschützt. Versuche haben gezeigt, dass hier das Strip-Till Verfahren eine gute Möglichkeit bietet einerseits die Infiltration von Regenwasser zu erhöhen und gleichzeitig den Bodenabtrag zu reduzieren. Diesen Effekt ist maßgeblich auf den großen Anteil an unbearbeiteter Fläche zurückzuführen, wo das Wasser über zusammenhängende Kapilaren (z.B. Regenwurmgänge) in tiefere Bodenschichten aufgenommen wird statt oberflächlich abzufließen.

Im mehrjährigen Praxisvergleich konnten am Standort Ihinger Hof für das Strip-Till Verfahren mindestens gleichwertige Erträge wie in der betriebsüblichenüblichen Mulchsaat gezeigt werden.

Fazit: Das Erosionsrisiko im Strip-Till Verfahren ist, bei gleichzeitig höheren Erträgen, deutlich geringer als bei der praxisüblichen Mulchsaat!

Wie kann das Strip-Till Verfahren in Zuckerrübe umgesetzt werden?

Im Herbst erfolgt eine Streifenbearbeitung entsprechend des späteren Reihenabstandes auf 40-50 cm. Die Bearbeitungstiefe sollte ca. 20 cm betragen. Die Aussaat der Zuckerrüben erfolgt mit einem handelsüblichem Einzelkornsägerät in Kombination mit der Unterfußdüngung. Im Frühjahr kann der Einsatz von Schneckenkorn notwendig sein.

Fazit: Die Aussaat kann mit der Düngung kombiniert werden.

Welche Herausforderungen bestehen für Strip-Till im Zuckerrübenanbau?

Um einen mit konventioneller Bodenbearbeitung vergleichbar hohen Feldaufgang von mindestens  80.000 Pflanzen/ha zu erreichen ist eine gute Streifenqualität von Nöten. Aus diesem Grund ist wie bei allen Verfahren der konservierenden Bodenbearbeitung eine hervorragende Strohverteilung beim Mähdrusch erforderlich, da  Strohnester die erforderliche Abtrocknung vor der Streifenbearbeitung verhindern. Zum anderen muss die Schüttfähigkeit des Bodens gewährleistet sein, was die Streifenbearbeitung bei nassen Bodenverhältnissen untersagt.

Aufgrund der Mulchauflage können Schnecken ein Problem darstellen und müssen unmittelbar nach der Saat kontrolliert werden.

Fazit: Nur bei guter Streifenqualität, kann ein optimaler Feldaufgang und Zuckerertrag erzielt werden!